Tulpenanbau mittels LED Beleuchtungssystemen

Tulpenanbau mittels LED Beleuchtungssystemen

Der europäische Tulpenmarkt

Tulpen sind nach wie vor eine der beliebtesten Blumensorten in Europa. Die Niederlande als weltweit größter Tulpenproduzent exportieren jährlich für rund 600 Millionen Euro Tulpenzwiebeln in alle Welt. Zahlreiche Tulpenzwiebel-Betriebe sorgen für ein entsprechendes Marktangebot.

Aber auch Schnitt-Tulpen erfreuen sich großer Beliebtheit. Innerhalb Europas ist der Schnittblumen–Umsatz in Deutschland am größten. Die beliebten Tulpen nehmen hierbei hinter Rosen den zweiten Platz ein.

Tulpengattungen

Tulpen gehören zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Dieser Gattung gehören zahlreiche Zwiebelgewächse an, wie bspw. Henrys Lilie (Lilium henryi), Gartenhyazinthe (Hyacinthus orientalis), Schopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosum) und Milchsterne (Ornithogalum). Liliengewächse stellen die größte und variantenreichste Zwiebelblumengattung dar. Es gibt insgesamt etwa 150 verschiedene Tulpenarten.

Tulpen werden vorwiegend aus Zwiebeln gezüchtet, obwohl die Tulpenblüten auch Samen produzieren. Es kann allerdings Jahre dauern, bis die Samen keimen, Zwiebeln bilden und Blüten hervorbringen.

Bedeutung des Lichtes für den Tulpenanbau

Neben der Aufzucht von Tulpen auf dem offenen Feld werden Tulpen heutzutage vorwiegend in Gewächshäusern angebaut. Diese Anbauart ist insbesondere während der Herbst- und Wintersaison von Vorteil, da die natürlichen Lichtverhältnisse hier nicht ausreichend sind.

Im Vergleich zu anderen Blumen weisen Tulpen generell keine speziellen Beleuchtungserfordernisse auf. Innerhalb des Tulpenanbaus stellt Licht jedoch auch ein Qualitätsfaktor dar, der insbesondere Auswirkungen auf die Blattfarbe, Stielstärke und Blumenhaltbarkeit hat. Es ist jedoch hervorzuheben, daß die verschiedenen Tulpensorten unterschiedliche Lichtansprüche bzw. Lichtempfindlichkeiten haben. Tulpenarten, die zahlreiche Blätter bilden oder zu einer blasseren grünen Blattfarbe neigen, sind in der Regel lichtempfindlicher als andere Tulpensorten.

Innerhalb des Tulpenanbaus, insbesonders zu Beginn des Frühjahrs, ist es jedoch auch erforderlich, Tulpen zu schattieren und damit eine übermäßige Lichtintensität zu vermeiden.

Vorteile von LED Lampen beim Tulpenanbau

Das LED Beleuchtungssysteme die Zukunftstechnologie im modernen Gewächshausanbau sind, hat sich in den jüngsten Jahren zweifellos bestätigt. LED Systeme haben zahlreiche Vorteile, die sich alle um Produktionsoptimierung und Effizienz drehen. Außerdem schöpft man bei einer Umstellung auf LED Leuchten den Nutzen der bestehenden Produktionsflächen voll aus.

Geringere Herstellkosten

Im Vergleich zu herkömmlichen Gewächshausleuchten sind bei einem Einsatz von LED Leuchten die Herstellkosten pro Quadratmeter geringer, da die LED’s eine wesentlich längere Lebensdauer aufweisen und daher nicht so oft ausgetauscht werden müssen. Dies wiederum resultiert in geringeren Arbeits- bzw. Installationskosten.

Geringere Energiekosten

Ein Einsatz von LED Lampen führt auch zu einem erheblichen Energiekostenunterschied. Die Verwendung eines 35 Watt LED Lampenmoduls ersetzt die herkömmliche Installation von zwei 58 Watt Leuchtstoffröhren. Das sind Watt- bzw. Energieeinsparungen von mehr als 65%.

Pflanzenqualität

Darüber hinaus führt der Einsatz eines LED Systems auch zu merkbaren Pflanzenqualitätsverbesserungen. In Abhängigkeit des individuell erstellten Lichtplanes und spezifischem Lichtspektrum weisen die Tulpen ein satteres Grün auf und verfügen außerdem über einen längeren und stärkeren Stil. Als unterm Strich: Eine bessere Pflanze zu geringeren Kosten.

Einstellungen des LED Systems

Ein wesentlicher Grund für die Wahl eines LED Beleuchtungssystems sind die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten in Abhängigkeit der spezifischen Beleuchtungserfordernisse. Die Lichtanforderungen für den Tulpenanbau im Dezember sind andere also das benötigte Licht für das Tulpenwachstum im März. LED Systeme machen diese saisonal abhängigen Einstellungen möglich.

Wachstumsleuchten müssen für die Erfordernisse bestimmter Pflanzenarten daher modifizierbar bzw. einstellbar sein.

Für Produzenten, die bislang keine Erfahrungen mit LED Systemen gesammelt haben, empfiehlt sich die Durchführung von LED Beleuchtungstestversuchen.

LED Beleuchtungsbeispiel für Tulpen

Für den Tulpenanbau gilt folgendes: Die Qualität der Tulpen nimmt zu, wenn sie 7 Tage lang mit dunkelrotem LED Licht ausgesetzt sind, welches das Tulpenwachstum bestens fördert, und dann 14 Tage mit natürlichem Sonnenlicht bestrahlt werden. Dieser Lichtwechsel kann einfach in den Einstellungen des LED Systems vorgegeben werden. Darüber hinaus verbessert sich die Qualität der Tulpen, da die LED Lampen nahezu keine Wärmestrahlung generieren bzw. abgeben.

Abbildung 1 zeigt verkaufbare Tulpenschnittblumen pro Monat in Abhängigkeit von dem gewählten Assimilations-Beleuchtungssystem (LED, HPS und keine Beleuchtung als Kontrollgruppe):

Die steigernde Tulpenertragswirkung der Zusatzbeleuchtung ist ganz offensichtlich, wenn man die LED oder HPS Tulpengruppen mit der Tulpen-Kontrollgruppe – also der Tulpen, die ohne Assimilationsbeleuchtung aufgezogen wurden – vergleicht. Kurz nach Beginn des Versuches nahm die Schnittblumenernte für die HPS Tulpengruppe von Juli bis September zu. Die Ertragszahlen für die LED Tulpengruppe im gleichen Zeitraum waren jedoch höher. Im Zeitraum Januar bis März waren die Ertragszahlen von LED und HPS Tulpengruppe nahezu identisch. Auf den gesamten Versuchszeitraum betrachtet, waren die Ertragszahlen der LED Beleuchtungsgruppe jedoch besser als der Schnittblumenertrag unter der HPS Beleuchtungsgruppe.

Die Qualität der Tulpenschnittblumen in Abhängigkeit von dem gewählten Assimilations-Beleuchtungssystem wurde ebenfalls analysiert. Die Qualität der Schnittblumen wurde hierbei nach der Länge (Abbildung 2) und nach dem Gewicht (Abbildung 3) beurteilt. Die durchschnittliche Länge der Schnittblumen veränderte sich von 37 cm auf 49 cm. Es gab jedoch keine signifikanten Veränderungen innerhalb der einzelnen Gruppen:

Dasselbe Ergebnis war auch bei der Gewichtsanalyse feststellbar:

Zurück zum Blog